Gottfried Laf Wurm
Geboren 1946 in Wien. Nach der Ausbildung zum Elektromechaniker und Flugtechniker, Besuch der Wiener Kunstschule und der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien als Werkstudent.
Seit 1971 viele Einzel- und Gruppen-ausstellungen im In - und Ausland.
1975 eigenes Atelier in Lassee im Marchfeld
1980 Gründung der Atelierdruckwerkstätte "Marchlandpresse". Mit dem Ziel, auf alten, fast musealen von der modernen Technik längst überholten Druckmaschinen, originalen Buchdruck und Farblinolschnitt weiterhin zu pflegen.
2000 Gestaltung von Glasfenstern in Tiffany-Technik mit Martin Suritsch
Im Banne der Ebene und der sanften Hügel

Auszug aus einem Artikel von Franz Eder im Kurier vom 26.6.2004
WANDEL Wurms erste Arbeiten hatten meist einen zeitkritischen Inhalt. Als er aber vor genau 30 Jahren nach Lassee kam, zogen ihn sehr bald die endlose Weite des Marchfelds und die sanften Hügel des Weinlands in ihren Bann. Seine druckgrafischen Arbeiten sind eines seiner Markenzeichen: Bis zu sieben Farben und dazu noch einige Mischtöne ermöglichen ihm eine erstaunlich heitere Umsetzung seiner Motive.
Wurm ist ein äußerst disziplinierter Arbeiter. So oft es die Witterung zulässt, malt er unter freiem Himmel. Praktisch jeden Tag. Als er kürzlich in Stillfried bei der Kirche seine Farben abzumischen begann, um die 2500 Jahre alte Kulturlandschaft zu aquarellieren, fragte ihn ein Radlfahrer vorsichtig, ob er denn ein „richtiger“ Künstler sei. Wurm lächelnd: „Nein. Ich bin nur ein Hobbymaler. Die gebrauchte Staffelei hab’ ich mir in einem Antiquitätengeschäft in Krems ausgeborgt, damit das nicht jedem sofort auffällt.“

In den wenigen Pausen, die er sich gönnt, gibt sich Wurm seinen „Drogen“ hin: Gulasch, Leberkässemmel, Bier und Wein - Letzteres aber, betont er, „in Maßen“.
„Kunst ist 80 Prozent Transpiration und 20 Prozent Inspiration.“ Gottfried „Laf“ Wurm hat im Laufe seiner Künstlerkarriere zahllose Bilder in den Kübel geschmissen: „Das schlechte Bild ist der Lernprozess. Das gute Bild die Routine. Und die Routine ist wiederum der Tod der Kreativität.“

Einen Dachboden seines verträumten Bauernhauses im Marchfeld hat „Diddi“, wie ihn seine Freunde nennen dürfen, zu einem Atelier ausbauen lassen. Etwa 1200 Ölbilder, Aquarelle und Druckgrafiken hat er dort ausgestellt oder harren in Mappen ihrer Käufer. Gespräche mit dem grobschlachtigen, manchmal etwas raunzigen, vollbärtigen Kunstschaffenden sind stets erfrischend - erfordern aber volle Konzentration beim Gesprächspartner. An dem Künstler scheint ein außergewöhnlich guter Journalist verloren gegangen zu sein. „Man kann nicht mit einem Hintern auf zwei Kirtagen tanzen“, blockt er ab. „Aber manchmal ist das Wort so stark, dass er es niederschreibt“, erzählt seine Frau, die Lyrikerin Auguste Wurm-Koller. Es gibt sogar ein Gedicht von Wurm, das er in Korsika verfasst hat: Sehr originär, gute Wortschöpfung, gute Bildsprache.
Dass ein wenig weiter, in Portugal, gerade die Fußball-Europameisterschaft die Massen fasziniert, erstaunt ihn: „Ich verurteile niemanden, der in keine Galerie geht. Ich gehe ja auch nicht auf einen Fußballplatz. Ich würde aber auf die Barrikaden steigen, wenn in einer Ortschaft der Sportplatz gestrichen werden würde.“
Auch die EU-Wahl lockte ihn nicht in die Wahlzelle: „Immer dann, wenn sich die Politiker nicht im Klaren sind, müssen die Hausmeister entscheiden. Ich bin kein Hausmeister. Es hat kein einziges Kulturprogramm gegeben. Worüber also sollte ich abstimmen? Ein fürchterlicher Schas.“ Er, Wurm, fürchte sich lediglich vor einem, der mit einer ganz geschickten Parole die Massen mit sich reißt und die Demokratie in Gefahr bringt.
Auszug aus den Buchpublikationen, zum Teil im Eigenverlag der Marchlandpresse, mit Auguste Koller und anderen Schriftstellern

MARCHFELDEIN Verlag: Die Marchlandpresse, Bibliophile Auflage, 500 Stk Autor : Friedrich Heller 30 Seiten Gedichte, illustriert mit 13 Linolschnitten. Inhalt: Die Landschaft des Marchfeldes, geschildert anhand von 13 Landschafts-Situationen.
VON HIEB ZU HIEB Verlag: Die Marchlandpresse, Bibliophile Auflage, 500Stk. und Verlagsauflage, VA BENE-Verlag, Klosterneuburg Autor : Friedrich Heller, Mundart- Gedichte, illustriert mit 47 Linolschnitten: Inhalt: Lebensreise eines Außenseiters durch 23 Wiener Bezirke, ausgezeichnet durch einen Preis v. Hans Weigel
EIN HANDSTRAUß WILDER BLUMEN Verlag : Faber-Verlag, Krems, Autor: Helmut Pacholik, 54 Seiten Gedichte, illustr. m.13 Aquarellen. Inhalt: Die Flora des Marchfeldes, besonders die der Obersiebenbrunner Heide, im Jahreskreis geschildert.
ABENDFELD Verlag: Edition Roetzer, Eisenstadt, Autorin: Frieda Hirsch, 71 Seiten Gedichte, illustriert mit 10 Tusche-Pinselzeichnungen. Inhalt: Der Raum nördliches Burgenland l yrisch gestaltet, Vorwort: György Sebestyen
GANSLHAUT Verlag: NÖ.Pressehaus, St.Pölten, Autor : Rudolf Weiß, 118 Seiten Gedichte, illustriert mit 4 Linolschnitten u. 8 Vignetten. Inhalt: Zeitkritische Dialektdichtung
MEINE BEGEGNUNG MIT DEM TOLSTOLOB Verlag Malek, Krems, Autor: Helmut Pacholik, 70 Seiten, Erzählung, illustriert mit 10 Aquarellen. Inhalt: Situation am Grenzfluss MARCH, vor dem Fall des Eisernen Vorhanges. Beschrieben durch eine Bootsfahrt von Angern/March nach Bad Deutsch Altenburg
WEINVIERTLER LESEBUCH Verlag Kulturbund Weinviertel, Anthologie Weinviertler Autoren, illustriert mit 12 Feder Zeichnungen
ERDMUSIK Verlag: Die Marchlandpresse, Autorin: Auguste Koller, 84 Seiten, Lyrik, illustriert mit 9 Linolschnitten,Inhalt: Landschaften (auch Au und Marchfeld), religiöse und kritische Texte
INS UNBEKANNTE STIEß ICH VOR Verlag: Fischbachpresse, Texing, Autor: Theodor Kramer, 30 Seiten, Gedichte, Bibliophile Auflage: 350 Stk illustriert mit 4 Farblinolschnitten, Inhalt: 22 ausgewählte Gedichte
DURCH DAS HÜGELLAND Verlag: Riedeldruck, Mistelbach, Autor: Emmerich Lang, 46 Seiten, Gedichte, illustr.m. 12 Linolschnitten, Bibliophile. Auflage, 350 Stk., Inhalt: Die Landschaft des Weinviertels und seine Bewohner
DIE ZEIT DER STILLE Verlag: Malek, Krems, Autor: Helmut Pacholik, 65 Seiten, illustriert mit 6 Farb-Linolschnitten, Inhalt: Gedichte und Geschichten zur Weihnachtszeit
WETTWACHSEN Verlag: NÖ.Literaturedition, St. Pölten, Autor: Emmerich Lang, 90 Seiten, Gedichte, illustriert mit 20 Farb-Linolschnitten. Inhalt: Gedichte und Aphorismen über das Weinviertel
KUNSTSCHAFFENDE IM LAND Verlag: Fabikan, Wolkersdorf – ein Projekt des Weinviertel Festivals 2004, Autoren: Ferdinand Altmann und Milan Racek, 159 S. Inhalt: Biographien bild. Künstler (mit Bildbeispielen) aus dem Weinviertel, Mähren und der Slowakei
"Von keinem Schreiber wird verlangt, dass er sein Geschriebenes mit Hilfe eigener Zeichnungen näher erklärt. Von uns wird immer erwartet, dass wir das hinreichend deutlich Gezeichnete und Gemalte auch noch mit Worten erklären sollen."

Curriculum Vitae von Gottfried Laf Wurm hier als PDF zum Drucken und Downloaden.

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